Seelenfutter 4. Advent 2020: Vorfreude
Die Sonne scheint heute prächtig vom Himmel. Was für ein Start in das 4. Adventswochenende! Das Licht tut gut nach den neblig-trüben und nasskalten Tagen. Ich freue mich richtig drüber. Und irgendwie freue ich mich auf Weihnachten. Auch wenn dieses Jahr alles anders sein wird. Auch wenn vieles nicht wie gewohnt passiert. Auch wenn es für mich mehr Arbeit ist als sonst üblich über die Feiertage. Ja, ich steh dazu, ich freu mich drauf. Ich freu mich drauf, die Weihnachtsbotschaft unter die Menschen zu bringen. Egal auf welchem Weg: Als Kartengruß, als Licht, Tüte oder Andacht, im kleinen Kreis eines kurzen Gottesdienstes oder im Video auf YouTube. Gott wird kommen, da bin ich mir sicher. Gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit. Wir werden ihm begegnen können:
Vielleicht in einem anderen Menschen, der uns unerwartet eine Freude bereitet oder uns tröstet, der liebevoll und einfühlsam bei uns ist, der sich per Telefon oder mit ein paar Zeilen bei uns meldet. Vielleicht ist Gott da, wenn wir von einer Weihnachtserzählung, egal ob aus der Bibel oder aus einem anderen Büchlein oder aus dem Internet, im Herzen angerührt werden. Oder ein Bild, eine Musik oder eine Szenerie faszinieren uns. Und gibt uns Kraft und Mut.
Vielleicht ist Gott da, wenn jemand durch eine Corona-Infektion gut hindurchkommt oder wir uns nicht anstecken.
Vielleicht ist Gott da, wenn jemand, der im medizinischen oder pflegerischen Bereich gerade unendlich viele Überstunden macht, dabei ungeahnte Kräfte entwickelt und weiß gar nicht wie.
Vielleicht ist Gott da, wenn eine versöhnliche und friedliche Geste möglich wird.
Vielleicht ist Gott da, wenn schier Unmögliches doch möglich wird.
Hoffentlich und erst recht an Weihnachten, wo Gott aus Liebe als Mensch zu uns Menschen kommt. Damit wir nicht hoffnungslos in manchem Lebens-Dunkel festsitzen. Sondern weitergehen können, begleitet von seinem Lebenslicht.
Dass auch unerwartete Dinge an Weihnachten in Gottes Namen passieren können, darauf freue ich mich. Ich freu mich drauf, anderen ein bisschen Wärme, Trost, Zuversicht und Kraft zusprechen zu können. Und bitte Gott darum, mir dabei zu helfen.
Und Sie und Ihr, können Sie sich, könnt Ihr Euch trotz allem auf Weihnachten freuen? Oder nehmen Euch und Sie die Bilder und Entwicklungen dieser Tage gefangen? Sind die Ängste und Sorgen sehr stark? Oder ist die Aussicht auf die ganz anderen Weihnachtstage für manche unbefriedigend, traurig und belastend? Belastendes, Ängste und Sorgen, die ganze Corona-Lage kann man nicht einfach schönreden oder wegreden, Aber vielleicht hilft es wenigstens ein bisschen, sich zu fragen: Worauf habe ich mich früher und in den letzten Jahren an Weihnachten gefreut? Was hat mir gut getan? Was waren schöne Weihnachts-Erlebnisse? Und worauf freue ich mich trotz allem auch in diesem Jahr?
Vielleicht sind es ja Kleinigkeiten, denen wir mit ein bisschen Freude entgegensehen. Vielleicht hilft es auch, einfach mit der Möglichkeit zu rechnen, dass an Weihnachten etwas passieren könnte, über das ich mich freue. Vielleicht hilft es, damit zu rechnen, dass ich Gott auf irgendeine Weise begegnen könnte.
Und: Wenn alles gut geht, können wir uns hoffentlich auf ein halbwegs „normales“ Weihnachtsfest im nächsten Jahr freuen…
Dazu Passendes aus der Bibel:
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! (Philipper 4,4.5b)
Wer beten möchte:
Guter Gott,
nur noch wenige Tage bis Weihnachten! Es ist und wird alles so anders als wir es gewohnt sind! Lass uns trotz allem Dinge finden, an denen und auf die wir uns freuen können. Schenk vor allem auch denen ein Stück Freude und Leichtigkeit, die es gerade schwer haben: die von Corona getroffen und betroffen sind. Die für andere Menschen da sind und dabei an den Rand ihrer Kräfte oder darüberhinaus gehen. Menschen, die krank, sterbend, einsam sind, auf deren Seele ein dunkler Schatten liegt. Wir bringen alles zu dir, was uns belastet und freut … Wir bringen zur dir die Menschen, an die wir denken und die ein Stück Freude gut gebrauchen können … Bei sind alle und ist alles gut aufgehoben. Du kannst Traurigkeit in Freude verwandeln. Nicht nur an Weihnachten. Darauf vertrauen wir. Darauf hoffen wir. Darauf freuen wir uns. Amen.
Wer singen möchte: Tochter Zion, freue dich (EG 13) und passend dazu das Video aus dem Musikantendom Jettenbach: https://www.youtube.com/watch?v=cpGAuzS63Ak&feature=youtu.be
Kurze Gottesdienste an Weihnachten:
Aufgrund der neuen Corona-Schutzverordnung mussten wir teilweise die Uhrzeiten für die geplanten Familien Andachten an Heilig Abend anpassen. Hier nochmal alle Weihnachts-Kurz-Gottesdienste aktuell auf einen Blick:
Bürgerhaus Kollweiler: Heilig Abend 17 Uhr (keine Plätze mehr!) + 19.15 Uhr
Kirche Jettenbach: Heilig Abend 16.15 Uhr + 18.30 Uhr (keine Plätze mehr!) + 23 Uhr; 2. Weihnachtstag 10.30 Uhr
Kirche Bosenbach: Heilig Abend 15.30 Uhr (keine Plätze mehr!) + 17.45 Uhr; 2. Weihnachtstag 9.15 Uhr
Für alle Gottesdienste ist eine Anmeldung im Pfarramt per Telefon oder E-Mail erforderlich!
Aktion Hoffnungsläuten und Hoffnungslicht:
Unsere Kirchengemeinde beteiligt sich noch bis Ende des Jahres jeden Mittwoch abend um 19.30 Uhr am ökumenischen Hoffnungsläuten. Die Glocken laden zum Gebet in der Corona-Zeit ein. Wer möchte, kann außerdem zusätzlich eine brennende Kerze am Fenster oder vor der Haustüre aufstellen. Termine: 23.12. und 30.12.
Möglichst viel Weihnachts-Vorfreude am 4. Advent wünscht Euch und Ihnen allen
Ihr und Euer Pfarrer Norman Roth
PS: Und wie immer die Bitte, dieses Seelenfutter auch mit denen zu teilen, die nicht online sind. Vielen Dank.