Lukas und die Messer – Schmiede in Jettenbach
Rußgeschwärztes Gesicht und ein
breites Grinsen. So begrüßt mich Lukas Ziehmer in seiner
Messerschmiede neben dem Elternhaus. „Ich wollte einen Ausgleich
zum Bildschirmjob“. Dass ihm dieser Ausgleich so viel Spaß
macht, hätte er vor 13 Jahren nicht geglaubt. Da war er – gerade
mal 16 Jahre alt – so fasziniert von einem ritterlichen Kettenhemd
auf einem Mittelaltermarkt in Rutsweiler an der Lauter, dass er es
nachbauen wollte. Das nächste Level war eine Rüstung, aber mit der
Zeit wandelte sich sein Interesse zunehmend zum Schmieden. Seit zwei
Jahren meistert er nach einem absolvierten Workshop auch die
Schwierigkeitsstufe „Damastmesser“.
Das Wissen um die Eigenschaften der Metalle, Legierungen und Griffhölzer und deren Verarbeitung in Lukas Kopf stieg an – genau wie die Anzahl an Kisten und Kästen voller Werkstoffe in der umfunktionierten Garage. Verletzungen gab es kaum, eher mal 'ne Schürfwunde beim Schleifvorgang. Bei seiner Vielzahl an Messern gerät Lukas ins Schwärmen. „Bei den Mustern in der Klinge kann man sich austoben und es gibt so viele Strukturen und Farben – das ist immer wieder anders.“ Kreativität und Gestaltungsmöglichkeiten gibt es in Hülle und Fülle für Damastmesser, Jagdmesser, Kochmesser, Outdoormesser, Universalmesser …
An der nächsten Disziplin arbeitet Lukas bereits. Sein erstes Schwert soll aussehen wie eins in der Fantasy-Fernsehserie „Game of Thrones“ (Nein, das muss man nicht kennen, geht darin um Krieg, Macht und Intrigen in mittelalterlicher Kulisse). Dazu hat er sich auch mal im Gießen von Metallen versucht.
Neben den Messeranfertigungen auf
Anfrage kann Lukas sich vorstellen, einen Workshop oder Schmiedekurs
für das erste eigene Messer anzubieten. Ganz nach seinem Motto: „was
nicht rasiert, ist nicht scharf“. Wer mehr wissen möchte, kann
dazu gern eine E-Mail an [email protected]
schreiben. Wer Lukas Facebookseite der Messerschmiede liken möchte: Hier der Link.
Text und Fotos: Nadja Donauer