Oster-Gedanken 2020: systemrelevant 2
Die Auferstehung Jesu, brauchen wir die überhaupt? Für was soll die gut sein? Ist die systemrelevant für unser Denken und Leben? Oder doch eher ein schönes Märchen?
Immer wieder erleben wir in unserem Leben, in unserem Alltag zwischen Familie und Beruf, zwischen Aufgaben, Anforderungen und Freizeit kleine Auferstehungen. Da geht es plötzlich weiter, wo jeder gedacht hat, dass nichts mehr geht. Da lösen sich Streitigkeiten. Da tun sich neue Wege und Perspektiven auf. Nicht alles wird dann gleich gut. Aber es geht gut und besser weiter.
Die Gewissheit, dass es Auferstehung gibt, die von Jesus und die in unserem Leben, kann uns auch jetzt in der Corona-Krise weiterhelfen. Dann sehen wir nämlich auch das, was trotz allem Schweren auch Gutes passiert, vielleicht auch besser als vorher: Freunde, die lange keinen Kontakt mehr hatten, melden sich wieder und fragen wie es geht. Familien und Dorfgemeinschaften rücken wieder näher zusammen. Die Menschen achten wieder mehr aufeinander. Helfen sich gegenseitig. Merken wie gut das tut und wie wertvoll das ist. Plötzlich wird einem wieder mehr bewusst, worauf es ankommt im Leben, was wirklich wichtig ist. Und dass es nicht sein darf, dass Menschenleben gegen wirtschaftliche Interessen ausgespielt werden.
Ich hoffe und wünsche uns, dass wir einiges von dem, was wir jetzt als kleine Auferstehungen mitten in der Krise erkannt haben, mit hinüber nehmen können in die „normale“ Zeit nach der Corona-Pandemie. Ich hoffe und wünsche uns, dass wir eine gesellschaftliche, soziale und persönliche Auferstehung erleben, wenn die Krise überwunden ist. Dass nicht gerade alles so weitergeht wie vorher. Und dass uns das dann hilft, die teilweise erheblichen Schwierigkeiten und Abbrüche, die die Krise mit sich bringt, zu verarbeiten und zu bestehen. Gemeinsam.
Die Gewissheit, dass es Auferstehung gibt, lässt uns hoffen und zuversichtlich sein, dass es irgendwann trotz allem gut und besser weitergeht. Und gibt uns die Kraft, weiter anzupacken.
Nicht nur in Corona-Zeiten ist die Auferstehung also überaus systemrelevant für unser Denken und Leben.
Zwei Sätze der Bibel möchte ich uns dazu noch mitgeben:
„Wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. Denn wenn man von Herzen glaubt, so wird man gerecht; und wenn man mit dem Munde bekennt, so wird man gerettet.“ (Röm 10,9+10)
„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ (1. Petr 1,3)
Wer beten möchte:
Jesus Christus, noch hält das Alte uns gefangen: unsere Sorgen und Ängste, unsere Furcht vor Krankheit und Tod, unsere Klage und Trauer, unsere Schuld und unser Zweifel. Aber du lebst. Und durch dich sollen auch wir leben. Deine Auferstehung schenkt Zuversicht und Freude, einen neuen Anfang, die Gewissheit deiner Nähe und das Vertrauen auf Gottes Liebe. Lass das bei uns wahr werden. Befreie unser Leben vom Tod. Erleuchte unser Dunkel durch dein Licht. Nimm uns mit auf deinen Weg ins Leben. Amen.
Wer singen möchte: Christ ist erstanden (EG 99) oder Wir wollen alle fröhlich sein (EG 100)
Frohe und gesegnete Ostern! Euer und Ihr Pfarrer Norman Roth
PS: Teilt bitte gerne auch die Gedanken mit anderen. Vor allem mit denjenigen, die nicht online unterwegs sind. Wissen wir uns alle auf diesem Weg an Ostern bei der Feier des Lebens miteinander verbunden! Vielen Dank!