Corona-Zeiten
Zur Verlangsamung der Ausbreitung des Corona-Virus, zur Sicherung der Behandlungsplätze bei schweren Krankheitsverläufen und zur Verhinderung der Ansteckung vor allem älterer und vorerkrankter Menschen dürfen z. B. auch bis auf Weiteres keine Gottesdienste und alle Arten von Veranstaltungen in unserer Kirchengemeinde stattfinden, Beerdigungen müssen im engsten Familien- und Freundeskreis bleiben.
Jede und jeder geht irgendwie anders mit dieser Pandemie um. Nach wie vor gibt es Leute, die halten alles für aufgebauscht und halb so schlimm. Andere reagieren nicht nur verständlicherweise besorgt oder ängstlich, sondern auch panisch und hamstern im Supermarkt oder der Drogerie was sie nur können. Wieder andere verhalten sich einfach nur rücksichtslos und husten ungeschützt andere an. Einige Szenerien und Bilder wie etwa Test-Drive-Ins, geschlossene Geschäfte, Menschen in Schutzkleidung, überlastete Helfer*innen erinnern mich an Katastrophenfilme aus meiner Jugend. Es ist irgendwie schon gespenstisch. Diese Tage sagte jemand zu mir, für sie sei es wie in einem bösen Traum, von dem sie denkt, sie müsste doch mal morgens daraus aufwachen. Aber der Ausnahmezustand wird vermutlich noch einige Wochen anhalten. Wahrscheinlich stehen wir erst am Anfang. Was das für uns alle, für unsere Gesellschaft, für unser Miteinander, für unsere Wirtschaft, für unsere Arbeitsplätze, für unser Gesundheitssystem bedeutet, kann noch niemand wirklich sagen.
Diese drei christlichen Gedanken können und sollen uns durch die Zeiten der Corona-Krise begleiten und helfen:
- Gott hat uns nicht
gegeben den Geist der Furcht, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der
Besonnenheit.
(2. Tim 1,7)
- Ein jeder sehe nicht
auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.
(Paulus in Phil 2,4)
- Von guten Mächten
wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
(Dietrich Bonhoeffer)
Mit Gottvertrauen, Liebe, Kraft und Besonnenheit werden wir gemeinsam die außergewöhnliche und einschneidende Corona-Krise hoffentlich gut überstehen. Handeln wir verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll und beschränken die direkten sozialen Kontakte auf das Notwendigste. Bleiben wir trotz der äußeren Distanz nicht distanziert und im Herzen miteinander verbunden. Bleiben wir über Telefon, Internet oder auf anderen Wegen mit Abstand in Kontakt. Achten wir aufeinander. Unterstützen wir uns untereinander ganz praktisch oder auch im Gebet. Und entdecken wir vielleicht auch manches wieder oder ganz neu in dieser Zeit. Wie etwa die Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft oder im Dorf, digitale Kommunikationswege oder Spieleabende in der Familie. Wie sagt man so schön: In jeder Krise liegt auch eine Chance...
Und sind wir denen dankbar, die jetzt einen besonders harten Job machen, um für uns zu sorgen!
Gottes Segen möge uns alle begleiten, beschützen und stärken.
Ihr und Euer Pfarrer Norman Roth
PS: Auch während der Corona-Krise stehe ich jederzeit bei Trauerfällen, Einsamkeit, Ängsten, Austauschbedürfnis sowie persönlichen oder seelsorgerischen Anliegen für Gespräche zur Verfügung. Ich bin per Telefon (06385 993074) oder E-Mail ([email protected]) erreichbar.